MGEN 144: Das Rätsel von Rennes-le-Château — Der Gral und ich

Seit der Pfarrer Bérenger Saunière in seiner Kirche verschlüsselte Pergamente mit Hinweisen auf einen gewaltigen Schatz gefunden hat, ist das französische Dorf Rennes-le-Château ein Brennpunkt von Legenden und Geschichten. Seit vielen Jahrzehnten machen sich Schatzgräber, christliche Mystiker und Gralssucher aus aller Welt auf den Weg ins Languedoc, um in der Renaissance-Landschaft um das Dorf, in Templerfestungen, Kirchen und Höhlen nach dem Geheimnis des Pfarrers zu suchen — denn eins ist allen klar: Abbé Saunière hat den heiligen Gral gefunden.

Oliver beichtet Martina und Till, dass er seit vielen Jahren von den Geschichten und Legenden um den heiligen Gral fasziniert ist – besonders das Rätsel von Rennes-le-Château hat es ihm angetan. Er gibt eine Übersicht über die angeblichen Geschehnisse in diesem französischen Dorf und erzählt Kurzfassungen der vielen lokalen Legenden, die sich seit Jahrzehnten immer weiter entwickeln. Martina und Till stimmen überein: Teniers und Poussin halten den Schlüssel.

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MGEN-Podcast 104: Memetik – Die Mechanik der kulturellen Evolution

Das Konzept der Memetik will die Mechanik hinter der Verbreitung von Ideen und Ideenkomplexen – wie Götterglauben, Kommunismus oder Homöopathie – aufdecken,  indem es die kulturelle Evolution der biologischen Evolution gegenüber stellt. Oliver schildert Kernkonzepte, Beispiele und Kritikpunkte an der Memetik. Oliver sieht die beschriebenen Mechanismen in der Welt am Werk, Till bleibt freundlich neutral – aber Martina ist sehr, sehr skeptisch.

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MGEN-Podcast 87: Gender-Alarm beim Synodalen Weg – Wenn der Todes* zwischen Theologen landet

Dürfen ausschließlich Männer katholische Priester sein, weil Jesus ja schließlich auch ein Mann war? Zwei Teilnehmerinnen des Synodalen Wegs halten das für ein eher schwaches Argument, der Theologe Helmut Hoping schreibt im FAZ-Artikel „Ein Gottessohn, der nicht Mann sein soll“ wütend gegen die beiden an und holt dazu den Hexenhammer -äh- Genderhammer aus dem christlichen Werkzeugkasten. Till stellt den Artikel vor und bietet so eine gute Gelegenheit, sich den Verlauf des in Zeitlupe scheiternden Synodalen Wegs und die archaischen Grundlagen der Erlösungstheologie etwas genauer anzuschauen.

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MGEN-Podcast 56: Außerbiblische Beweise für Jesus

Christen bringen immer wieder vor, dass die Existenz von Jesus Christus historisch bewiesen sei. Oliver ist skeptisch und geht anhand des Buches „Falsche Zeugen“ von Hermann Detering die vorhandenen „Beweise“ durch. Till kann sich vor Lachen kaum halten — Wie kann es sein, dass so viele Menschen sich über so lange Zeit hinweg von derart dümmlichen Argumenten überzeugen lassen?

06m59s: 1. Thallus (nicht)
07m14s: 2. Mara bar Serapion
09m36s: 3. Tacitus
20m40s: 4. Plinius der Jüngere
27m42s: 5. Flavius Josephus
40m24s: 6. Sueton

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MGEN-Podcast 53: Endlich bewiesen: Die Auferstehung ist historisch gesichert!!!11!

Till berichtet von neuen Funden aus „Chrismon“, der evangelischen Beilage zur Süddeutschen Zeitung. Diesmal geht es um den souverän hingelegten Stunt die Auferstehung der Jesus-Figur als historisch gesichert zu verkaufen. Die Chrismon-Argumentation ist so schlecht, dass sich Till und Oliver fragen: Wer glaubt so einen Unsinn?

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„Bin selber geschockt!“ — Neuer Jesus offenbart sich der Welt

Oft lernt man überraschende Dinge über andere Menschen: Es gibt Leute, die freiwillig Fallschirm springen, andere machen Winterurlaub in Schottland. Manchmal lernt man sogar überraschende Dinge über sich selbst. Wie zum Beispiel, dass man ohne zu Stammeln vor Publikum sprechen kann, (angeblich) einen Tanzstil hat wie Jack Nicholson, oder dass man auch nach sechs Cognac noch einwandfrei Fahrrad fahren kann. Wie überrascht muss wohl dieser Blogger gewesen sein, als er eines Tages plötzlich gemerkt hat, dass er die Reinkarnation von Jesus ist? Er schreibt „Ich bin selber geschockt davon, dass ich das sein soll.“

Dabei sind die von ihm gesammelten Beweise erdrückend, hier eine Auswahl:

  1. „Ich kam mit ca 33 1/2 Jahre (genauer 33 Jahre 241 Tage) aus meiner Blokade […] Angefangen zu grübeln hat ich aber schon eine Woche vorher begonnen, da war ich EXAKT 33 Jahre 33 Wochen und 3 Tage alt“
  2. „Es steht Gott wird einen NEUEN Namen haben daher heiße ich nicht Jesus aber Friedensbringer bzw. Julius“
  3. „Ich habe vor dem Entdecken der Parallelen […] Zimmermannsarbeiten gemacht“
  4. „Ich hab zwar nicht die Statur von Jesus damals, aber trag seit er mir wächst einen Bart — seh den Bildern von ihm zumindest ähnlich“
  5. „Ich kam mit dem Gesicht zum Himmel gerichtet zur Welt“
  6. „Ich bin noch Jungfrau, was Jesus wohl dann auch damals blieb“

Wir beim MGEN-Prophetenradar sind der Ansicht, dass insbesondere der letzte Punkt für die Motivationslage sich selbst entdeckender Übermenschen eine besonders wichtige Rolle zu spielen scheint. Der Aspirant macht sich daher weitere Gedanken, ob die üblichen Heiratsregeln auch für ihn als Jesus gelten sollten: „Weiter steht: Auch der König soll nicht VIELE Fraun haben. Was bedeutet VIELE? Sind DREI viele?“ — Aber, bitte, damit hier kein falscher Eindruck entsteht: „Es geht mir da ja nicht nur um den Spass, den man beim Zeugen hat; ich würde auch gern real Vater werden.“

Okay, alles in allem ist die Beweislage wohl erdrückend. Doch damit nicht genug, auch Außerirdische sind bei der Menschwerdung unseres Jesus 2.0 im Spiel:

Ich habe vor kurzem nochmal etwas Extremes entdeckt, das ich jetzt hier oben schreib: Es war meine Zeugung sehr wahrscheinlich am 15.8.1977 […, dem Tag] als das EINZIGE außerirdische Signal gemessen wurde — es wird Wow Signal genannt. […] Wie kann das Zufall sein, nachdem was sonst alles passt, dass ich ausgerechnet da gezeugt worden bin als ein außerirdisches Signal (= Göttliches Signal) die Erde traf???

Stimmt, das kann unmöglich Zufall sein. Doch nicht alle bringen dem neuen Sendboten Gottes den gebührenden Respekt entgegen: „Ich werd von Atheisten verspottet weil das, was ich schreibe, wirr ist.“ Und das, obwohl doch offensichtlich sein sollte, dass „ein wirrer fragender aber RICHTIGE Prophet auch dann wirr fragend ist mit dem was er schreibt.“

MGEN-Podcast 2018.10: Ohne jeden Kontext

Scheiß Islamisten!

Willkommen zum Man Glaubt Es Nicht!-Podcast über Religion und andere Esoterik, zu gesellschaftlichen und politischen Themen aus atheistischer und humanistischer Sicht. Die aktuelle Folge findet ihr weiter unten in diesem Artikel, per RSS, iTunes oder Soundcloud.

Unsere Themen:

  • November ist Kirchenaustrittsmonat
  • Bundesarbeitsgericht: Kirchliches Arbeitsrecht ist zumindest in Teilen rechtswidrig
  • Ergebnisse der Partei der Humanisten bei der Landtagswahl in Bayern
  • Kinderkirche Bottrop
  • USA: Justizministerium ermittelt gegen katholische Bistümer wegen Kindesmissbrauchs
  • Deutschland: Strafanzeigen gegen alle 27 Bistümer wegen Kindesmissbrauchs
  • Aufruf an Opfer: Meldet euch beim Institut für Weltanschauungsrecht (ifw), dort werden weitere juristische Schritte vorbereitet
  • Sind Atheisten Psychopathen? Religiosität und Empathie, Intelligenz und Atheismus
  • Definitionsstündchen „Erleuchtung“
  • Hörer beschimpfen Podcaster: Einseitige Interviews in der sechsten Dimension

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35 Gottesbeweise geprüft: Alle falsch!

Im Laufe von vier Jahren haben wir in diesem Blog 35 angebliche Beweise für die Existenz von Göttern, insbesondere für die Existenz des jüdisch-christlich-islamischen Bibel-Gotts Jahwe, näher betrachtet. Diese Argumente werden von Theisten immer wieder vorgebracht um die Korrektheit ihres Glaubens und ihrer Religion zu beweisen. Auf Basis dieser „Beweise“ sehen die Religionisten sich als Hüter ewiger Wahrheiten und Wahrer der „Gesetze Gottes“, die sie nicht nur selbst befolgen, sondern auch – mit struktureller Gewalt über Normen und Gesetze, oder im Zweifel auch mit Macheten und Sprengstoffgürteln – der gesamten Gesellschaft aufdrücken wollen.

Diese „Beweise“ sind jedoch Illusion, kein einziges Argument ist schlüssig. Es gibt im Gegenteil durchaus solide Ansätze (hier und hier), die beweisen, dass zumindest Bibel-Gott Jahwe nicht wie behauptet existieren kann, die abrahamitischen Religionen also ohne jede Faktenbasis sind.

Eigentlich ist dazu alles gesagt. Die religiösen Argumente wiederholen sich, und mit ihnen die dahinter stehenden unwahren Behauptungen und logischen Fehler. Lohnt sich die Mühe auch noch einen vierzigsten und fünfzigsten „Beweisgang“ anzuschauen?

Hier sind die betrachteten Gottesbeweise im einzelnen, lose geordnet nach Typ des zentralen Arguments:

Wer ist Christ?

Woran erkennt man eigentlich Christen? An welchen Glaubenssätzen oder Handlungsweisen kann man festmachen, ob jemand zu dieser Religionsgemeinschaft gehört oder nicht? Wie kann man Christen von „Irr-“ oder „Falschgläubigen“ unterscheiden? Dazu muss es doch eindeutige Unterscheidungsmerkmale geben, oder?

In der letzten Folge unseres Podcasts hatten wir uns ein wenig darüber lustig gemacht, wie wenige „echte Christen“ es gibt. Wir haben frech behauptet, dass man als „echter“ Christ …

… an den dreifaltigen Gott glauben muss, an die Sechs-Tage-Schöpfung, die Jungfrauengeburt, Himmel und Hölle als physische Orte, und sich ernsthaft an alle biblischen Gebote des christlichen Gottes halten muss, Troddel an die Jacke machen, immer einen Spaten dabei haben und alle Ehebrecher, Blutwurstesser und Astrologinnen im Namen des allgütigen Gottes sofort totschlagen – und währenddessen noch jederzeit vollkommen barmherzig zu sein hat.

Nur zur Klarstellung: So kann man natürlich nicht ernsthaft argumentieren, denn sonst sitzt man dem Kein Wahrer Schotte-Fehlschluss auf. Als Atheist bekommt man den Schotten oft im Kontext einer Reductio ad Hitlerum um die Ohren gehauen: “Der Hitler war kein Christ sondern Atheist, genau wie du!” – “Hitler war sein Leben lang Katholik.” – “Ach was, er war kein wahrer Christ! Er hat doch so viele schreckliche Dinge getan.”

Die Frage aber bleibt: Woran erkennt man denn nun einen Christen? Es gibt Hunderte von aktiven christlichen Konfessionen, dazu Tausende bereits ausgestorbene Glaubensrichtungen. Die Lehren sind grundverschieden und schließen sich gegenseitig aus: Viele glauben an die Existenz eines Gottes, manche an zwei, andere an drei. Der Bibelwissenschaftler Bart Ehrman schreibt in seinem Buch Lost Christianities von frühen christlichen Konfessionen, die an zwölf oder 365 verschiedene Götter glaubten. War Jesus ein Mensch oder ein Gottoder vielleicht beides zugleich? Man streitet erbittert. War er physisch in Galiläa unterwegs oder eine zeitlos-mythische Gestalt? Und wie rettet Jesus denn nun die Christen? Muss man durch gute Taten glänzen, durch Mission an Heiden oder Juden – oder hilft das alles nichts: Ein Christ muss nur ganz fest Jesus‘ Menschenopfer als Ausgleich für die eigenen Sünden akzeptieren und schon ist das ewige Leben sicher. Muss man vielleicht sonntags im Kreis zu sitzen und zu Gitarrenmusik „Danke für meine Arbeitsstelle“ singen? Oder reicht sogar getauft werden schon aus? Muss man überhaupt gerettet werden? Und wenn ja, wovor? Von der ewigen Feuerfolter in der Hölle? Vor dem Tod generell? Oder vor dem schlichten „Getrenntsein von Gott“?

Quer durch die Geschichte streiten die Konfessionen verbittert, sprechen sich gegenseitig das Christsein ab, und massakrieren sich (und andere) im Namen ihres allgütigen und liebenden Gottes. Für Außenstehende wirkt das alles verwirrend, undurchsichtig und auch komplett beliebig, die Stimmung wird angesichts all der Todesopfer auch nicht besser.

Ich sehe zwei Möglichkeiten zu beurteilen, ob ein Mensch Christ ist oder nicht:

  • Ein Christ ist jemand, der sich selbst als Christ bezeichnet. Das wäre wohl ein soziologischer Ansatz, in etwa entsprechend dem -buh!- genderwissenschaftlichen Grundsatz „Eine Person teilt der Gesellschaft ihr soziales Geschlecht mit, die Gesellschaft oktroyiert das soziale Geschlecht nicht der Person auf.“ Für Außenstehende mit wenig Ambitionen zu fortgeschrittener Hermeneutik ist dies sicherlich der einfachste Ansatz: Jaja, du bist Christ, nächstes Thema!
  • Ein Christ ist jemand, der Jesus in irgendeiner Form als seinen Retter ansieht. Dieser Ansatz nimmt zumindest einen minimalen theologischen Grundkonsens an und dürfte damit eine ganze Reihe von Religionisten ausschließen – möglicherweise sogar die Mehrheit der Mitglieder der EKD.

Beide Beurteilungsweisen dürften vielen Christen nicht wirklich schmecken. Sind sie nicht ziemlich beliebig, bleiben dabei nicht auch die Mitglieder der Konfession X an Bord, die ich so gar nicht mag? – Ja, nun, stimmt. Eure Religion ist halt enorm breit gestreut und kann sich kaum auf gemeinsame Inhalte einigen. Aber bitte deswegen nicht gleich wieder einen Glaubenskrieg anfangen!

MGEN-Podcast Folge 2016.08: Ich dachte die mögen das!

Der nicht verurlaubte Teil des MGEN-Teams hat gepodcastet (oder heißt es podgecastet?), unter anderem zu folgenden Themen:

  • Ermittelt: Auch in Evangelistan gebären Jungfrauen Götter
  • Neue Erkenntnis der katholischen Kirche: In Wahrheit diskriminieren bösartige Homosexuelle unschuldige Christen
  • Ingrid Matthäus-Maier sitzt für atheistisch-humanistische Organisationen im WDR-Rundfunkrat
  • Priester missbraucht 20 Kinder: „Ich hatte den Eindruck, dass sie es mochten!“
  • Ausweispapiere für die Hohlwelt: Die Keltisch-Druidische Glaubensgemeinschaft
  • Der militante Atheismus und die Moral: Wir kommentieren Kommentare
  • Das mittlere Management: Heilige im Christentum
  • Nicht so fesch wie Darth Vader, aber genauso böse: Mutter Teresa wird heilig gesprochen

Der RSS-Feed für den Podcast findet sich hier. Die Folge lässt sich auch bei iTunes oder direkt bei Soundcloud anhören und auch als mp3 herunterladen. Falls ihr mögt, bewertet unseren Podcast doch dort. Fragen oder Anmerkungen könnt ihr unter diesem Post in den Kommentaren hinterlassen oder per EMail an mgenblog@gmx.de auf den Weg bringen.

 

PS – Wir haben uns nach der Aufnahme dieser Folge alle in den Urlaub verabschiedet. Es kann daher etwas länger dauern, bis Kommentare freigeschaltet werden. Entschuldigt bitte.