Schriftbeweise oder: “In der Bibel steht, dass die Bibel recht hat – Daher hat die Bibel recht!”

Wenn man sich den Spaß gönnt und einen Religionisten auf Inhalte und Herkunft seines Glaubens festzunageln versucht, landet man spätestens nach zwei Runden “Und warum glaubst du das?” bei der Aussage “Naja, weil es doch in der Bibel steht! Und es gibt viele Zeugen dafür – Die werden auch in der Bibel aufgezählt!”

Was von Schriftbeweisen zu halten ist: Nichts!

Um es klar zu sagen: “Schriftbeweise” sind keine Beweise, sondern eigentlich nur ständige Wiederholungen derselben Behauptungen. Denn Behauptungen werden nicht allein dadurch wahr, dass sie in einem alten Buch voller zusammen gestoppelter Geschichten stehen. Und dabei ist egal, wie viele Zeugen in diesem Buch benannt werden. Und auch, wie viele Exemplare davon seit Jahrhunderten im Umlauf sind – Ein altes Buch bleibt ein altes Buch.

Verweise auf die Bibel oder andere “heilige Texte” sind also als Beweis für historische Geschehnisse oder religiöse Wahrheiten völlig ungeeignet. Niemand glaubt, dass der Gottvater Zeus sich tatsächlich in einen Stier verwandelt hat, um die holde Europa zu entführen und anschließend zu beottern. Wieso auch, es handelt sich ja ganz offensichtlich um eine Sage, ein Märchen.

Wieso sollte eine Sammlung alter Märchen Beweiskraft haben?

Beim nächsten „Aber … das steht doch in der Bibel!“ kann man also zurück fragen „Wie kommst du auf die Idee, dass diese Sammlung alter Geschichten irgend eine Beweiskraft haben soll? Und was gibt dir das Recht, anderen Menschen auf Basis dieser Märchen Vorschriften zu machen?“