MGEN-Podcast 98: „Betten einer Frau“ – Katholisches Wijngaards-Institut deutet schwulen Sex neu

gay-okayTill nimmt ein Papier unter die Lupe, das belegen soll, dass man aus der Bibel doch nicht ableiten kann, homosexuelle Beziehungen oder Handlungen seien zu verurteilen oder sogar Sünde.

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MGEN-Podcast 97: Corona als „Herausforderung an die Theologie“

Der Autor Gerald Wagner schreibt in der FAZ eine Seite voll, und zwar über Corona, Krankheiten als Strafe Gottes und die sich daraus ergebenden, angeblichen „Herausforderungen an die Theologie“. Till beschreibt, dass der Autor sich verdammt nah an die Wahrheit heran prischt, aber die drohende Erkenntnis – „daraus folgt, dass Gott nicht existiert“ – dann doch geschickt vermeidet.

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MGEN-Podcast 68: Neues aus Katholistan

Martina und Oliver besprechen mehr oder minder aktuelle Meldungen zu Massenmissbrauch durch kirchliche Orden, Ausnahmeregelungen für kirchliches Lobbying, Mobbing von Transleuten an kirchlichen Schulen und der geldgeilen Kirche in Deutschland und Österreich.

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MGEN-Podcast 67: Hörer beschimpfen Podcaster – Die Götter waren Außerirdische!

Martina und Oliver besprechen Hörerpost, die sich über den Sommer angesammelt hat. Es geht um außerirdische Götter, sexwütige Christen und selbstfahrende Autos.

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Wie überzeuge ich kritische Menschen davon, dass eine Prophezeiung stimmt?

Die Menschheit ist in Gefahr! Wir leben in der Endzeit! Gottes Zorn wird uns alle zermalmen! Bald kommt die Entrückung, das Weltende, die Wiederkunft Christi! Und das alles wird glasklar und für jeden lesbar vorhergesagt von den Propheten der Bibel, doch — irgendwie glaubt es einem niemand. Voll blöd.

Also, was muss ich tun, um einen kritischen Geist davon zu überzeugen, dass eine biblische Prophezeiung wirklich und tatsächlich eingetroffen ist? — Und zwar nicht nur eine einzige, sondern so viele, dass zweifelsfrei klar wird, dass die zotteligen Propheten von Gott Jahwe tatsächlich selbst in die Welt geschickt wurden um eine höhere Wahrheit zu verkünden?

Dazu brauchen wir drei Schritte:

  1. Zitieren der Prophezeiung inklusive ihres Kontexts,
  2. Nachprüfbares Darstellen des Ereignisses, das man für das Eintreffen der Prophezeiung hält, und
  3. Erläutern, wieso man das Ereignis zwingend als Eintreffen der Prophezeiung wertet.

Um nicht gleich zu Anfang zu scheitern, sollte man dabei dringend beachten, welche Ansprüche an eine Behauptung gestellt werden, damit sie überhaupt erstmal als gültige Prophezeiung gelten kann. Die Behauptung muss:

  • zutreffend sein („Schwarz ist rot und plus ist minus“ ist keine Prophezeiung),
  • sie muss vor dem betreffenden Ereignis gemacht werden („Gestern hatte ich üble Kopfschmerzen“ auch nicht),
  • das Ereignis muss außergewöhnlich sein („Morgen früh wird die Sonne aufgehen“ ebenfalls nicht),
  • sie muss exakt sein („Du wirst einen hochgewachsenen Fremden treffen,“ nope), und
  • die Prophezeiung darf das Ereignis nicht selbst auslösen („Kellner, ich prophezeie eine Pizza!“).
  • Um das Zutreffen einer Prophezeiung beurteilen zu können, muss die Erfüllung zudem beobachtbar sein: Falls wir nicht beurteilen können, ob das prophezeite Ereignis eingetroffen ist oder nicht, bleibt die Aussage eine bloße Behauptung.

Ein schlechtes Beispiel

Hier eine Behauptung, die wirklich niemanden von dem Eintreffen einer Prophezeiung überzeugt:

Das baldige Kommen des „Mals des Tieres“ RFID Chip in der rechten Hand oder in der Stirn zum Bezahlen

Hierbei sind alle drei Schritte missraten:

  1. Wir erfahren nicht, wie der Text der Prophezeiung lautet und wie deren Kontext aussieht. Spricht die Bibel (oder sind es doch der Koran oder der Herr der Ringe?) tatsächlich von RFID-Chips? Oder ist die Formulierung vielleicht doch eher vage und könnte etwas ganz anderes bedeuten? Werden auch andere Spitzentechnologien erwähnt?
  2. Das Ereignis, das die Prophezeiung erfüllen soll, ist gar kein Ereignis, sondern das „baldige Kommen“ eines vermuteten Ereignisses — also pure Spekulation. Mit etwas gutem Willen könnte man den Hinweis auf das baldige Kommen auch als weitere Prophezeiung ansehen; dann würde hier die eine Prophezeiung durch eine andere Prophezeiung erfüllt. Egal: Das Ereignis ist nicht geschehen, ist also nicht beobachtbar, und reisst damit die oben aufgestellten Bedingungen für eine gültige Prophezeiung. Überzeugend? Nope.
  3. Der argumentative Bogen, wieso „das baldige Kommen“ von RFID-Chips die Vorhersage über das „Zeichen des Tieres“ erfüllt, fehlt völlig. Da die Bibel selbst nicht von RFID-Chips spricht (Überraschung!), ist der Zusammenhang ohne Weiteres nicht ersichtlich — auch wenn es für den aufgeregten Jesus-Jünger vielleicht auf den ersten Blick so scheinen mag. Also: Wieso meinen die Bibelautoren mit ihrem „Und es [das böse Teufelstier] bewirkt, daß allen … ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn“ das Einpflanzen von RFID-Chips unter die Haut?

Ein besseres Beispiel

Nun kann man das Ganze auch — zumindest auf den ersten Blick — geschickter anstellen. Zum Beispiel so:

„Darum, so spricht Gott: Siehe, ich komme über dich, Tyrus, und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt! Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und ihre Türme niederreißen; und ich will das Erdreich von ihr wegfegen und sie zu einem kahlen Felsen machen; zu einem Ort, wo man die Fischernetze ausspannt, soll sie werden inmitten des Meeres.” (Hesekiel 26, 3-5)

Nun ist die Stadt Tyros tatsächlich von Alexander dem Großen zerstört worden und wurde nie wieder aufgebaut. In der Tat kann man dort heutzutage Fischer sehen, die auf den alten Grundmauern ihre Netze trocken. Exakt so wurde es von Hesekiel vorhergesagt; die Prophezeiung ist daher offensichtlich erfüllt.

Viel besser, oder? Skeptische Geister können sich vom Inhalt der Prophezeiung überzeugen, im Zweifel in der angegebenen Quelle nachschauen, dann den geschilderten Sachverhalt prüfen, und sich schließlich davon überzeugen lassen, dass der Sachverhalt tatsächlich die Prophezeiung erfüllt. So ist ein wichtiger Schritt gemacht um kritische Menschen davon zu überzeugen, dass eine Prophezeiung tatsächlich eingetroffen ist.

Aber, Moment … wenn hier wirklich Tyros, exakt wie vorhergesagt, zerstört wurde und heutzutage nur ein kahler Felsen ist, ist dann vielleicht doch etwas dran an den biblischen Prophezeiungen …? Nun?

MGEN-Podcast Folge 2017.03: Die Ratio bleibt draußen!

Willkommen zu unserem Podcast über Religion und andere Esoterik, zu gesellschaftlichen und politischen Themen aus atheistischer und humanistischer Sicht. Unsere Themen im März 2017:

  • Vertuschen, Verzögern, Versetzen: Das letzte Missbrauchsopfer verlässt die Vatikan-Kommission zur Aufklärung von Kindesmissbrauch
  • Zu doof zum Geradeauspinkeln: Zehn Kinder sterben an überdosierten Giften in Homöopathie-Globuli; Techniker Krankenkasse verteidigt Homöopathie-Programm
  • Man kennt sich, man hilft sich: Bundestag möchte keine Kommission zur Evaluierung der Staatsleistungen an die Großkirchen
  • Internationale Solidarität: Hexen weltweit wollen Donald Trump mit einem Fluch belegen
  • Statistik des Monats: Akzeptanz des Kreationismus bei Leuten, die es eigentlich besser wissen sollten
  • Das Atheistische Quartett: Angst vor der Wahrheit von Paul Boghossian, Teil 3: Die Rückkehr der Wahrheit
  • Hörer beschimpfen Podcaster: Lumpenproleten und Evidenz
  • Der (jetzt echt wirklich bald) kommende Weltuntergang: Die Bargeldverbot-Prophezeiung der Bibel

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MGEN-Podcast Folge 2017.01: 1,7 × 10^-984

Willkommen zu unserem Podcast über Religion und andere Esoterik, zu gesellschaftlichen und politischen Themen aus atheistischer und humanistischer Sicht. Die Tonqualität ist diesmal nicht so gut geworden, entschuldigt bitte. Unsere Themen im Januar 2017:

  • Gehackt von Putin: Heute kein Bodycount des Friedens
  • Was ist Gott? Die Süddeutsche Zeitung fragt, Horst Seehofer antwortet
  • Schwangerschaftsabbrüche und Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft
  • Vornehmstes Ziel der Erziehung: Gottesfurcht in den deutschen Verfassungen
    (Ausführliche Liste siehe hier)
  • Das Atheistische Quartett: Angst vor der Wahrheit von Paul Boghossian – Sind Wahrheiten wirklich wahr oder kann sich jeder seine eigenen Fakten backen?
  • Spaß mit der Bibel: Oberkreationist Werner Gitt beweist die Korrektheit des Christentums mithilfe der „3268 erfüllten Prophezeiungen“ der Bibel

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Der mathematische Gottesbeweis

Vor einer Weile bin ich über Ulrich Kritzners offenbar selbst gebastelten „Mathematischen Gottesbeweis“ gestolpert. Zu Herrn Kritzner weiß ich nichts, außer, dass er ab und an fragwürdige Essays zur Zweiweltenlehre (a.k.a. „Wissenschaft kann keine Aussagen über Religion treffen“) und recht zähe Predigttexte veröffentlicht, Unglauben für „Horrorblödsinn“ hält und dazu Kritiker schon mal als „kleines, bitteres, selbstgerechtes Würstchen“ bezeichnet. Nun ja.

Kommen wir zur Sache:

(1) Dieses Universum folgt beobachtbar mathematischen Regeln

(2) Aus (1) folgt, daß das Universum ein mathematisches oder
numerisches System ist

(3) Jedes mathematische System braucht mindestens einen Definitions- und Wertebereich. Den Definitionsbereich stellt die Raumzeit dar, den Wertebereich Materie, Energie und Felder.

(4) Definitions- und Wertebereich sowie mathematische Abhängigkeiten müssen formuliert werden

(5) Für das Formulieren mathematischer Ausdrücke braucht es Intelligenz

(6) Für das Berechnen mathematischer Ausdrücke braucht es Intelligenz

(7) Aus (2) bis (6) folgt, daß dieses Universum eine planvoll handelnde Intelligenz, allgemein als Gott bezeichnet, voraussetzt.

Der Beweisgang scheitert schon mit (1): Nein, das Universum folgt nicht auf geheimnisvolle Weise den Regeln der Mathematik, sondern – umgekehrt – die Regeln der Mathematik wurden von Menschen formuliert um das Universum systematisch zu beschreiben. Sonnenblumen wachsen nicht gemäß der Fibonaccifolge, um dieser „Regel“ zu folgen, sondern die mathematische Regel beschreibt eben das Wachsen dieser Sonnenblumen. Das Volumen eines Planeten wurde nicht so eingerichtet, damit es dem Radius und der dritten Potenz von Pi folgt, sondern die Volumenformeln wurden von Menschen formuliert um diese natürlichen Zusammenhänge zu beschreiben. Umgekehrt wird ein Schuh daraus, Herr Kritzner!

Der Rest ist wie Domino: Aus dem Versagen von (1) folgt auch das Versagen von (2), die Punkte (3) und (4) sind damit unnötig (und inhaltlich sowieso eher zweifelhaft), (5) und (6) sind ebenfalls uninteressant, bleiben völlig unbelegte Behauptungen und sind nebenbei gesagt auch falsch: Computer berechnen mathematische Ausdrücke auch ohne Intelligenz.

Mit dem Wegbrechen von (1) und (2) – und dem Enttarnen von (3) bis (6) als Unsinn oder bestenfalls als überflüssig – ist auch der Schluss (7) hinfällig, der Beweisansatz ist gescheitert. Fraktal gescheitert, könnte man sagen.

Das Würstchen hätte ich gern mit Pommes und Ketchup, Herr Kritzner.

MGEN-Podcast Folge 16.07: Warum gibt’s dann noch Affen?

Das MGEN-Team hat gepodcastet, unter anderem zu den folgenden Themen:

  • Sehr praktisch: Glockengebimmel und Muezzinruf als Handy-App
  • Kirchen enttäuscht: (Erstmal) kein Gottesbezug in Schleswig-Holstein
  • Danke schön und auf Wiedersehen: Kirchenaustritte 2015
  • Das moralische Viertelstündchen: Moral und Ethik – Was ist das, was soll das?
  • Es folgt ein Gottesbeweis: Das teleologische Argument
  • Mehr drin als man denkt: Kreationisten in Deutschland

Links zu den Themen:

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Gottesbeweis per Teufel

Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgeben von Gläubigen nicht immer wieder nur dieselben Platitüden als Argument für die Korrektheit ihrer Religion zu hören. Dieser „Gottesbeweis per Teufel“ war daher durchaus überraschend:

Eines Tages lernte ich auf einer Geburtstagsfeier jemanden kennen, der für mein Verständnis außerordentliche mathematische Fähigkeiten besaß, die ich mir mit natürlichen Dingen nicht erklären konnte. Im Laufe des Gesprächs sind wir auf das Thema Glauben gekommen. Nach recht absonderlichen Ansichten, die ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht gekannt hatte, endete er mit dem Satz: „Mein oberster Ziel ist es, so zu werden wie Gott“. Ich erkannte aufgrund seiner Ansichten, dass er seine übernatürlichen Fähigkeiten vom Gegenspieler Gottes haben musste, denn genau mit diesem Versprechen, nämlich so zu sein wie Gott, verführte Satan Eva im Paradies. Wenn es aber diesen Gegenspieler Gottes wirklich gibt, so muss es ja Gott auch geben. Und so fing ich an, die Bibel zu studieren. Ich erkannte, dass es wirklich einen Gott im Himmel gibt, dem man vertrauen kann und der sich durch die Bibel uns Menschen offenbart.

Der Erzähler erkannte also an seinem Gesprächspartner „außerordentliche mathematische Fähigkeiten“, die er sich „mit natürlichen Dingen nicht erklären konnte“. Daher, so kommt er zum Schluss, müssen ganz offensichtlich übernatürliche Mächte am Werk gewesen sein. Das ist ein fast abziehbildhaftes Argument mit dem Unwissen, eines in religiösen Kreisen weit verbreiteten logischen Fehlers: „Mir fällt gerade keine begründete Erklärung für ein Phänomen ein, daher darf ich jetzt behaupten, was ich will. Ich sage: Es muss Magie gewesen sein!“ Üblicherweise folgt nun der Sprung „Und diese magische Macht war der Gott, der daher existieren muss. Voilà!“

Der Erzähler koppelt das Argument mit dem Unwissen mit einem Bandenstoß über die Bibel: „Genau mit diesem Versprechen, nämlich so zu sein wie Gott, verführte Satan Eva im Paradies“. Der übliche Bogen wird also erweitert: „Mir fällt gerade keine begründete Erklärung für ein Phänomen ein, ich darf also annehmen, dass es Magie war! Ausserdem ist die Person gemäß Bibel theologisch verdächtig, muss also vom Teufel beeinflusst sein. Wenn der Teufel existiert, dann aber gemäß Bibel auch dessen Schöpfer, Gott Jahwe. Voilà!“ – Wieso er die Bibel überhaupt als beweiskräftig ansieht, darüber hat er wohl nicht so recht nachgedacht. Wieso nicht den Koran, die vedischen Bücher oder Herr der Ringe? Da gibt es ja auch jeweils Schurken, die die Menschen mit großer Macht verführen wollen. Doch wohl nur, weil er schon als Kind auf die Bibel gedrillt wurde.

Fazit: Die Erzählung ist bei genauerer Betrachtung lediglich eine Argumentation mit dem Unwissen, variiert mit etwas Bibel-Gewinke. Sie kann daher in keiner Weise überzeugen. Kein halbwegs rational denkender Mensch würde auf solche Argumente hin an eine Behauptung wie die Existenz eines allmächtigen Schöpferwesens glauben.

Und zurück zu unserem frisch Bekehrten: Dass ein in Taschenspielertricks bewanderter Gesprächspartner den braven Erzähler in beschwipstem Zustand vielleicht einfach nur ärgern wollte, darauf kommt er nicht.