MGEN 191: Mittwinter oder Weihnachten (Wdh. von 2020)

Bald ist wieder Weihnachten: Zeit der Familie, Zeit der Liebe, Zeit der Diskussion mit dem christlichen Onkel, der meint, dass die Feiertage den Christen gehören und das Juden, Atheisten und Muslime gefälligst arbeiten gehen sollen.

Vor ein paar Jahren sind wir im Podcast der Frage nachgegangen, wo die Ursprünge des Weihnachtsfestes liegen, wer eigentlich die Weihnachtsbräuche, die wir alle so kennen, erfunden hat, und wie atheistisch/humanistische Alternativen zum in die Kirche gehen und auf dem Boden rumkriechen aussehen können.

Und weil die Aussagen von damals noch genau so gelten, haben wir beschlossen, die mittlerweile drei Jahre alte Folge jetzt vor Weihnachten nochmal zu senden.

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4 Gedanken zu „MGEN 191: Mittwinter oder Weihnachten (Wdh. von 2020)

  1. Wegen der Allgegenwart der Kirche hat sich der nichtchristliche Teil der Gesellschaft bisher zu wenig mit eigenen schmückenden und das Gemüt an-sprechenden Formen für solche Anlässe durchsetzen können. Und Weihnach-ten als Fest des familiären und gesellschaftlichen Friedens, der Besinnung und des gegenseitigen Erfreuens durch ein mit Bedacht ausgewähltes Geschenk, und wenn es nur Zeit ist, die man dem anderen schenkt – warum sollten es nicht erhaltenswerte festliche Tage im Ablauf eines Jahres sein? Zwar formal auf Tradition beruhend, aber mit neuen Inhalten ausgestattet. Weihnachten erfüllt ein Bedürfnis nach Gemeinschaft und Ritualen und weckt schöne Erin-nerungen an die eigene Kindheit. Inzwischen ist für mich Weihnachten ein säkulares Fest der Familie, auch gern mit einem geschmückten und leuchten-den Weihnachtsbaum, der ohnehin kein christliches Symbol ist. Und verges-sen werden sollte auch nicht, dass Weihnachten einen natürlichen Anlass hat, die Wintersonnenwende, die Wende zu den längeren und wärmeren Tagen. So wie Ostern, die Tage um die Tag- und Nachtgleiche, einst eigentlich ein den Frühlingsanfang, das Erwachen der Natur markierendes Fest darstellte.
    Was der Form eines wieder verweltlichten Weihnachtsfestes fehlen würde, ist eine das Gefühl ansprechende, gemeinschaftlich erlebte Feierlichkeit. Dass sich zu Weihnachten regelmäßig die Kirchen füllen, ist für mich weniger Zei-chen einer jährlich einmal aufflackernden Frömmigkeit, sondern vielmehr der unbewusst sich äußernde Wunsch nach einer gefühlsmäßigen Überhöhung eines solchen Tages, der in uns eine Ahnung aufsteigen lässt, dass das Leben aus mehr besteht als aus der rationalen Bewältigung des täglichen Lebens, dass es Fragen gibt, die unser Wissen über die Welt und uns übersteigen, die sich der Beantwortung entziehen und doch als Fragen immer da sind. Es fehlt eine Form von Feierlichkeit, die das Gemüt – oder wenn man es lieber so aus-drücken möchte: die Seele – anspricht, ohne den Verstand zu kränken. (Aus: Uwe Lehnert, Warum ich kein Christ sein will, 7., aktualisierte Auflage)

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  2. Pingback: Warum ist am 24.12. Heiligabend? | Religion und Gesellschaft

  3. Halle MGEN Team.
    Zu den ganzen Mythen um die Sonenn-/Jahres-Wende, etc. gab es am 28.12.23 noch einen guten WTF-Stream auf Twitch.
    Die Aufzeichnung ist bei Lydia Benecke auf YouTube zu sehen.

    Es hört sich so an als gibt es neue/ergänzende Erkenntnisse.

    mfg
    Wolfgang

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