MGEN 192: Missbrauch in der evangelischen Kirche – Der Fall Annette Kurschus

Am 20. November 2023 tritt die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, empört vor die Presse: Sie sei Opfer der Medien und böswilliger Kreise innerhalb der EKD, die Schmutzkampagnen gegen sei gefahren hätten. Um Schaden von ihrer geliebten Kirche abzuwenden, trete sie daher von ihrem Amt zurück.

Was war passiert? Nun, ganz einfach: Frau Kurschus war dabei erwischt worden, dass sie einen in ihrem Kirchenkreis angestellten Missbrauchstäter über Jahrzehnte geschützt hat. So hat sie dem braven Kirchenmann, mit dem sie über viele Jahre gut befreundet war, eine lange Karriere sexuellen Missbrauchs an Jugendlichen ermöglicht. Dazu hat der Mann seine Stellung in der Kirche, Abhängigkeits- und Schüler-Lehrer-Verhältnisse systematisch ausgenutzt. Trotz allem, man kann es sich schon denken: Frau Kurschus ist sich keiner Schuld bewusst.

Oliver zeichnet den Fall nach und analysiert das Vorgehen der leitenden Kreise der EKD. Wenig überraschend: Den Kirchenoberen geht es nicht um Aufklärung, das Schicksal der Opfer noch um die Vermeidung weiterer Straftaten; nein, es geht nur darum, das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit zu schützen. Es stellt sich heraus: Die EKD ist genau so widerlich wie die katholische Kirche.

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6 Gedanken zu „MGEN 192: Missbrauch in der evangelischen Kirche – Der Fall Annette Kurschus

  1. Meine Befürchtung ist, dass von Katholiken nun das ‚tu quoque‘ Argument ziehen werden. Also nicht ‚Die Protestanten haben also genauso viel Dreck am Stecken wie wir. Naja, weiter aufklären‘, sondern ‚Die treiben es ja teilweise noch wilder als wir. Alles stehen und liegen lassen und mit dem Finger zeigen.‘

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    • Kennst du nicht die himmlische „30-Sekunden-Regel“? Gott schaut im Schnitt alle 30 Sekunden auf die Erde, um nach dem Schlechten zu sehen. Bei Verkürzung einer gotteslästerlichen Aktion auf maximal 15 Sekunden, idealerweise nur zehn Sekunden, ist die Chance groß, dass er nichts mitbekommt und von Blitz und Donnerwetter sowie Fröschehagel absieht…

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  4. Man kann es fast nicht mehr hören!

    Aber es ist wichtig dass man es hört.

    Das Thema ist zu wichtig! Wenn man sich angeekelt abwendet und es nicht mehr zur Kenntnis nimmt, kommen die Täter und Vertuscher ungestraft davon und machen weiter wie gewohnt.

    Es ist eine Schande, dass sich anscheinend kein Staatsanwalt und kein Richter imstande oder in der Pflicht sieht, die Vertuschungspraxis der Kirchen zu untersuchen. An einem fehlenden Anfangsverdacht kann es ja wohl nicht liegen!

    Den Verdacht, daß die Vertuschung immer noch weiter läuft, kann ich mir nicht verkneifen und bei dem Gedanken wird mir übel und ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!

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