MGEN 196: Acht Gründe, warum ich in der Kirche bleibe

Jedes Jahr entschließen sich ein bis zwei Prozent der Mitglieder zum Kirchenaustritt — Was im Umkehrschluss bedeutet, dass 98% offenbar glücklich und zufrieden in ihrer Organisation sind; zumindest so glücklich, dass sie Nachrichten über den massenhaften Kindesmissbrauch durch die Kirche nicht beeindrucken. Das MGEN-Team ist verrätselt: Es muss für diese Leute sehr starke Gründe geben, in der Kirche zu bleiben, damit sie das größte Verbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg aufwiegen. Welche könnten das sein?

Der Theologieprofessor Jan-Heiner Tück aus Wien hat sich zu Wort gemeldet und acht seiner Ansicht nach schlagende Gründe aufgelistet, warum er in der Kirche bleibt. Oliver führt uns durch Professor Tücks Artikel und Ergänzungen anderer Theologen. Nach einigem Gelächter überlegen Till und Oliver gemeinsam: Sind die Argumente des Berufskatholiken wirklich stichhaltig? Und sind es diesselben Gründe, warum Jenny und Johnny Catholic in der Kirche bleiben?

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MGEN 193: Keine Almosen mehr für Missbrauchsopfer: Katholische Kirche muss Schmerzensgeld zahlen

Der beliebte und verehrte katholische Priester Erich Jansen aus Köln hat systematisch und über jahrzehnte hinweg auf widerlichste Weise Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht. Nachdem sich immer mehr Opfer melden, spricht die Kirche einigen von ihnen bescheidene Summen als „Anerkennung für erlittenes Unrecht“ zu – warum, ob überhaupt und in welcher Höhe, das regelt die Kirche intern. Und natürlich, so verwahrt sie sich, bedeute das keineswegs, dass man im Umgang mit Tätern und Opfern irgendetwas falsch gemacht hätte.

Einem der Opfer, Georg Menne, platzt irgendwann der Kragen. Er wurde als Kind von Erich Jansen über zehn Jahre hinweg immer wieder missbraucht (Spiegel-Artikel als PDF) und will sich nicht mehr mit nach Gutsherrenart ausgeteilten Almosen zufrieden geben. Der Mann klagt auf Schmerzensgeld – und die katholische Kirche in Deutschland erbebt.

Martina führt uns entlang des Falls des Missbrauchspriesters Erich Jansen durch die Praktiken der Kirche, Opfer mit Almosen ruhig zu stellen, die sogenannten „Unabhängigen Aufarbeitungskommissionen“, die weder unabhängig sind noch aufarbeiten, den von Georg Menne vor einem echten Gericht angestrengten Schmerzensgeldprozess und die sich daraus ergebenden Folgen für die Kirche.

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MGEN 192: Missbrauch in der evangelischen Kirche – Der Fall Annette Kurschus

Am 20. November 2023 tritt die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, empört vor die Presse: Sie sei Opfer der Medien und böswilliger Kreise innerhalb der EKD, die Schmutzkampagnen gegen sei gefahren hätten. Um Schaden von ihrer geliebten Kirche abzuwenden, trete sie daher von ihrem Amt zurück.

Was war passiert? Nun, ganz einfach: Frau Kurschus war dabei erwischt worden, dass sie einen in ihrem Kirchenkreis angestellten Missbrauchstäter über Jahrzehnte geschützt hat. So hat sie dem braven Kirchenmann, mit dem sie über viele Jahre gut befreundet war, eine lange Karriere sexuellen Missbrauchs an Jugendlichen ermöglicht. Dazu hat der Mann seine Stellung in der Kirche, Abhängigkeits- und Schüler-Lehrer-Verhältnisse systematisch ausgenutzt. Trotz allem, man kann es sich schon denken: Frau Kurschus ist sich keiner Schuld bewusst.

Oliver zeichnet den Fall nach und analysiert das Vorgehen der leitenden Kreise der EKD. Wenig überraschend: Den Kirchenoberen geht es nicht um Aufklärung, das Schicksal der Opfer noch um die Vermeidung weiterer Straftaten; nein, es geht nur darum, das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit zu schützen. Es stellt sich heraus: Die EKD ist genau so widerlich wie die katholische Kirche.

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MGEN 189: Reaktionen zu „Hilfe, ich bin zur Taufe eingeladen!“

Was tut man als Atheist:in, wenn man von Freund:innen oder der Familie zur Taufe eines Säuglings eingeladen wird? Sollte man dem eigenen Gewissen folgen und nicht hingehen, oder sich dem sozialen Druck beugen und das Kind feierlich der Kirche übergeben?

Vor einer Weile hatten wir über die Situation und mögliche Auswege gesprochen und dazu sehr viele Rückmeldungen von euch bekommen. Till trägt einen Ausschnitt dieses Feedback vor und diskutiert mit Oliver die Ideen und Vorschläge unseres Publikums.

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MGEN 188: Kardinal Hengsbach war Missbrauchstäter

Nach über einem Jahrzehnt des Vertuschens lässt es sich nicht mehr unter den Teppich kehren: Der ehemalige Bischof von Essen, Kardinal Franz Hengsbach, hat sich über Jahrzehnte an Mädchen und jungen Frauen vergangen – teilweise sogar gemeinsam mit seinem Bruder, dem Priester Paul Hengsbach.

Während in Essen Statuen und Straßenschilder mit dem Namen des „Ruhrbischofs“ abmontiert werden, tritt der aktuelle Bischof von Essen, Franz Josef Overbeck, die Flucht nach vorn an und fordert weitere Opfer Hengsbachs öffentlich auf, sich zu melden.

Update: Am Tag nach der Aufnahme der Folge bestätigt Bischof Overbeck, dass sich weitere Missbrauchsopfer beim Bistum gemeldet haben. Offenbar waren Hengsbachs Verbrecherkarriere weit ausgedehnter als vermutet.

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MGEN 181: Die Heilige Jungfrau erscheint

Immer wieder verbreitet sich in christlichen Regionen die Nachricht: Die Heilige Jungfrau Maria ist erschienen, um uns Beistand zu leisten! Ob in Lourdes, Fatima, Knock oder in Kuala Lumpur – Die Muttergottes tröstet die Gläubigen in schwierigen Zeiten, vollbringt Wunder, heilt die Kranken und sagt zukünftige Ereignisse voraus.

Oliver stellt uns die bekanntesten Erscheinungswunder vor und versucht dabei, die Schichten nachträglicher Legendenbildung abzupellen — Was, fragen wir uns gemeinsam, ist damals wirklich passiert?

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MGEN 180: Widerlicher Kindesmissbrauch in Berlin

Im Erzbistum Berlin hat ein Netzwerk aus Priestern, Religionslehrern und Ordensschwestern gewohnheitsmäßig und routiniert Kinder sexuell missbraucht. Während das Erzbistum von der Bosheit der Täter:innen offenbar ehrlich schockiert ist, melden sich die beteiligten Nonnenorden – das sind die Schwestern von der Heiligen Elisabeth und Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau – zu Wort und ziehen die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel.

Oliver ist sich sicher: Wenn die Geschehnisse in katholischen Kinderheimen erstmal breit bekannt werden, kann kein normal empfindender Mensch mehr Kirchenmitglied bleiben. Ethisch normale Katholik:innen müssen dann austreten.

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MGEN 177: Müssen Kinder zur Beichte?

Für Priester ist seit Jahrhunderten klar: Auch kleine Kinder müssen vor der Erstkommunion zur Beichte — Wie sonst soll man ausschließen, dass sie schreckliche Sünden begangen haben oder gar von Dämonen besessen sind? In den letzten Jahren jedoch stellen die Kirchenvertreter mit Erstaunen fest, dass immer weniger Eltern Lust dazu haben, ihre Kinder in dunkle Boxen zu setzen, wo sie allein mit Priestern über furchtbare Sünden sprechen. Da die alten Psychotricks nicht mehr funktionieren, brüten die Priester über einem Plan B: Wie kann man weiter die Kinder an die Kirche binden, ohne dass die Eltern misstrauisch werden?

Till berichtet über die Manöver eines – vermutlich sogar wohlmeinenden – Wuppertaler Priesters. Es hilft nichts: Bei beiden Podcastern schrillen sämtliche Alarmglocken. Liebe Kirchenmänner, könntet ihr nicht – zumindest für eine Weile – eure Hände von den Kindern lassen?

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MGEN 176: „Feind der Kirche“ — Kriminologe Christian Pfeiffer in der ZEIT

Der Kriminologe Christian Pfeiffer, der von der Kirche mit der Durchführung einer Missbrauchsstudie beauftragt wurde, will wirklich die Wahrheit über Massenmissbrauch, Täter und Strukturen herausfinden. Mit anderen Worten: Er wird der Kirche so richtig lästig. In einem Interview mit der ZEIT spricht er über seine Erfahrungen mit Kardinal Marx, Bischof Ackermann und anderen Kirchenfürsten.

Wiederholung eines Segments auf Folge Nr. 32 vom April 2019.

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MGEN 175: Massenmissbrauch auf Video – Der Fall Edmund Dillinger

Der Priester Edmund Dillinger ist eine große Nummer in der katholischen Kirche: Er leitet eine Entwicklungshilfeorganisation, ist Mitglied von Beiräten und Vorständen, bekommt zahlreiche Orden und Ehren umgehängt – sogar ein Bundesverdienstkreuz.

Als Dillinger Ende 2022 stirbt, räumt sein Neffe das Haus aus und findet hunderte von Fotos und Filmen von Missbrauchstaten – offenbar führte Priester Dillinger sogar detailliert Tagebuch über seine Verbrechen. Es stellt sich raus, dass der Priester jahrzehntelang ausgedehnte „Besuche“ bei den Entwicklungshilfeprojekten dazu nutzt, kleine Kinder, Jugendliche und junge Frauen zu missbrauchen, möglicherweise sogar im Team mit anderen Priestern. Es stellt sich auch raus, dass das Bistum Trier seit 1971 – also über 50 Jahre lang – Bescheid weiß.

Der Neffe ist ratlos und wendet sich an den zuständigen Bischof Stefan Ackermann – Und damit beginnt eine absurde Reise durch die katholischen „Aufklärungs“-Gremien. Die Kirche droht, zaudert und verzögert – Die Uhr tickt, denn die letzten Taten verjähren in einigen Monaten.

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