MGEN-Podcast 41: Atheismus ist irrational – Best of „Chrismon“

Chrismon ist ein Magazin der evangelischen Kirche, von dem monatlich 1,6 Millionen Exemplare verteilt werden — z.B. in der Zeit und der Süddeutschen Zeitung. Offenbar hat noch nie irgend jemand Chrismon wirklich gelesen. Till setzt den emotionalen Sturzhelm auf und berichtet fasziniert von Instant-Klassikern wie „Homöopathie nein; Akupunktur ja“, „Atheismus ist irrational“ und „Wissen wir, wie Gott aussieht?“

Fragen oder Anmerkungen, Themenvorschläge oder Beschimpfungen bitte unter diesem Artikel in den Kommentaren hinterlassen oder an mgenblog@gmx.de. Falls ihr mögt, bewertet unseren Podcast doch bei iTunes und abonniert ihn bei

21 Gedanken zu „MGEN-Podcast 41: Atheismus ist irrational – Best of „Chrismon“

  1. Erst dachte ich ich muss mir den Chrismon Podcast besorgen, als ihr ihn erwähnt habt. Das wird sicher lustig. Dann habe ich es mir anders überlegt, als ihr den Einspieler dazu gemacht habt. Ist die Tonqualität schlecht dort. Das Klingt als hätten die das in einem leeren Büro aufgenommen. Schade. Wäre bestimmt lustig gewesen

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      • Das wäre nicht nötig gewesen, das kriegt der Hörer schon so mit. Zumal eure Stimmen ja sehr markant sind.
        Zusammen mit dem unterdrückten Lachen und dem Dazwischenreden war es wirklich anstrengend, sich diese Passage anzutun – vom Inhaltlichen natürlich ganz zu schweigen 🙂

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  2. Ich arbeite als Atheist in einer kirchlichen Einrichtung ( Pflegenotstand, was wollen sie machen, das ist die Realität) und es ist wirklich so, auf Spenden antworten die mit einem Dankesschreiben in dem sie hervorheben, dass der Spender damit nicht nur der Einrichtung hilft, sondern auch Pluspunkte für sein Leben danach sammelt. Ablasshandel auf evangelisch! Gibt es für uns leider nicht, so ein atheistisches Payback.

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    • Oha. Vielen Dank für diese interessante Innensicht. Ich befürchte, dass dererlei „Erpressungsmanöver“ deutlich verbreiteter sind, als es Die Guten Christenmenschen zugeben wollen.

      Außerdem: Willkommen bei MGEN!

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    • Ich arbeite als Atheist in einer kirchlichen Einrichtung …

      Ich arbeite nicht mehr in einer kirchlichen Einrichtung weil ich dort so viel Aberglaube wie sonst nirgends gefunden habe, Zeuge Jehova`s, Besprecherinnen(Hexen), Satansanbeter…..die innerliche Abneigung war spürbar, wurde aber nie offen ausgetragen weil man ja in einer kirchlichen Einrichtung war die als einzigen Maßstab die „Wassertaufe“mit der offiziellen Zugehörigkeit zu einer Kirche im ACK, egal ob als Kind oder wie auch immer, ansetzte.
      Jetzt, in einer säkularen Einrichtung, überraschen mich meine Kollegen bei christlichen Anlässen mit ziemlich frommen Auftritten obwohl sie selbst wohl nicht wirklich etwas mit Jesus am Hut haben.
      Was meint ihr ist vor einem eventuell vorhandenen Gott mehr wert?

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      • Hallo,egal ob jemand Gott oder den Teufel anbetet ist mir grundsätzlich Wurst, ich arbeite in der Pflege mit und an Menschen. Ein Teil meint es ist Nächstenliebe, ich sage Mitmenschlichkeit, aber in erster Linie Broterwerb. Säkulare Einrichtungen oder nicht, auf jeden Fall sind sie nicht kirchlich finanziert, also auch keinen Grund sich Bonuspunkte beim „Allerhöchsten“ zu sichern. Und Aberglaube oder Glaube, Esoterik gibt den Spinnern eine Weltanschauung.

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  3. Pingback: Chrismon | ein Magazin der evangelischen Kirche | Religion und Gesellschaft

  4. Hallo, erstmal ein Danke für euren Podcast und eure Arbeit . Ihr habt mir schon so oft die Augen geöffnet und ich möchte noch viel mehr über das Thema Atheismus erfahren. Könnt ihr mal eine Folge machen über Atheistische Literatur ? Ich lese gerade von Richard Dawkins Atheismus für Anfänger und bin sehr begeistert, aber auch erschrocken, wie Religion so furchtbar auf die Menschheit einwirkt …

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    • Hallo Heike, ich bin schon im vergangenen Jahrhundert aus der Kirche ausgetreten, aber intensiv befasse ich mich erst die letzten Jahre mit dem Thema Atheismus, weil ich gemerkt habe, dass es wichtig ist eine Haltung dazu zu entwickeln, da es für Christen reicht einfach zu sagen ich glaube halt, aber unsereins in Diskussionen Begründungen braucht (Darum kennen sich Atheisten in grösserer Zahl, besser in Religionsthemen aus als die lauen Christen). Nicht zuletzt habe ich zwei Kinder im Grundschulalter und ich will ihnen auch Antworten geben können.
      Da du jetzt auf den tollen Podcast von „MGEN“ gestoßen bist, kann ich dir auch noch bei YouTube den „Kerzerpodcast“ sowie „Kortizes, bzw. Den humanistischen Salon Nürnberg“ empfehlen.
      Bücher zum Thema gibt es in der Zwischenzeit in großer Zahl, empfehlen kann ich dir das Buch von „Burger Voss – Ausgeglaubt!: Warum Atheisten für die Gesellschaft wertvoll sind“, dieses deckt eine große Spannweite (Glaube,Wissenschaft, humanistische Weltsicht) ab.
      Zur Kritik an christlichen Glaubensinhalten empfehle ich dir die Bücher von Heinz-Werner Kubitza, sein neuestes „Jesus ohne Kitsch“ fand ich sehr gut, sowie seine drei Bücher, der Glaubens.-, Dogmen.- und Jesuswahn. Er hat Theologie studiert und weiß wovon er schreibt und das auf eine wunderbar weise.
      Beide Autoren sind sehr gut zu lesen, haben humor, biss und viel Erkenntnisgewinn.
      Einen Klassiker noch, mein einstieg damals „Franz Buggle – Denn sie wissen nicht, was sie glauben: Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Eine Streitschrift“.
      Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, meine Sammlung ist schon auf zwei Meter angewachsen, es gibt viele alte Klassiker wie Deschner, Kahl, Lüdemann…. es gibt viele Themen wie Bibelkritik, Kirchenkritik, Geschichte, Archäologie, Humanismus, Aufklärung…..
      Webseiten von Humanistischen Verbänden, GBS….. wenn du mal angefangen hast, kommt das eine zum andren. Viel Spaß

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      • Ganz herzlichen Dank !!! Ich bin auch vor 2 Jahren ausgetreten aus der evangelischen Kirche und beschäftigte mich auch erst jetzt mit dem Thema intensiver, nachdem ich mich kurzzeitig von christlichen Youtubern / Instagrammer fast wieder hab einfangen lassen , aber ich hab doch die Kurve bekommen..,.. zum Glück .

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    • Hallo Heike,
      „ich möchte noch viel mehr über das Thema Atheismus erfahren“

      hier einige Vorschläge (zusätzlich zu den schon vorgeschlagenen), damit es Dir garantiert nicht langweilig wird und Dein Wissensdurst gestillt wird:

      hpd.de
      = Humanistischer Presse Dienst
      -> Nachrichten zu Themen um Humanismus, Atheismus, Kirchen-/Religionskritik, mit Kommentar-Möglichkeit

      blasphemieblog2.wordpress.com
      = AMB = Atheistischer Medien Blog
      -> ein Blog, der täglich Medien-Meldungen zu religiösen und verwandten Themen kurz anreißt und verlinkt, mit Gelegenheit zu Kommentaren, Dialogen, Streitgesprächen, außerdem mit Hinweisen (Spalte rechts) auf empfehlenswerte Bücher zum Thema. Außerdem kriegst Du dort jederzeit -auch OT- weitere Empfehlungen bei Nachfrage per Kommentar. Praktisch keine Zensur (außer strafwürdiges…)

      awq.de
      = answers without questions
      -> religionskritischer Blog, der u.a. wöchentlich ein
      „Wort zum „Wort zum Sonntag““ veröffentlicht, und dieses WzS fach- und sachgerecht seziert und kaum je dran etwas bestehen läßt …

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      • Ach ja, und bei keiner der drei genannten Web-Seiten ist sowas wie eine Anmeldung nötig (wie hier!), Nickname und e-mail genügt.
        Und auf jeder der genannten Seiten stehen Dir 1000de Einträge zum Stöbern z.V.

        Viel Spaß!

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      • awmrkl sagte am 19/12/2019 um 06:35 :

        Hallo Heike,

        blasphemieblog2.wordpress.com
        = AMB = Atheistischer Medien Blog
        -> ein Blog, der täglich Medien-Meldungen zu religiösen und verwandten Themen kurz anreißt und verlinkt, mit Gelegenheit zu Kommentaren, Dialogen, Streitgesprächen, außerdem mit Hinweisen (Spalte rechts) auf empfehlenswerte Bücher zum Thema. Außerdem kriegst Du dort jederzeit -auch OT- weitere Empfehlungen bei Nachfrage per Kommentar. Praktisch keine Zensur (außer strafwürdiges…)

        Hallo „Adi“, naja zu: „““Praktisch keine Zensur…“““?
        Mit einer liebevollen (Jelidi) und klaren, christlichen Meinung(Bibelzitate) bekommt man dort auch Probleme, aber sonst ist das schon recht breit aufgestellt um alles „religöse Zinnober“ auf’s Korn zu nehmen.
        😉
        Auf jeden Fall auch „Herzlich willkommen, Heike“

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    • Hallo Heike,

      ein sehr schönes Buch ist auch: Christian Kalwas, „Gott ist ein Arschloch“, sehr kurzweilig geschrieben, leicht zu lesen und trotzdem voller Substanz. Es richtet sich zwar in erster Linie gegen die Kreationisten, enthält aber sehr viele Argumente, die man in Gesprächen mit „normalen“ Gläubigen verwenden kann. Zudem enthält das Buch sehr viele aktuelle Links zu Websites, die die Thesen des Buches untermauern, ergänzende Informationen bringen oder einfach nur als Beleg für das Gesagte dienen.

      Ich habe häufig laut losgelacht, wenn der Autor die absurden Vorstellungen der Gläubigen so richtig durch den Kakao gezogen hat und kann es nur wärmstens zur Stärkung der eigenen Position und als Argumentationshilfe weiterempfehlen!

      Übrigens, da ich in den letzten Tagen immer wieder an einem Bahnhof vorbei musste, habe ich mir den Spaß gemacht, die dort anzutreffenden Zeugen Jehovas mal wieder richtig anzugehen. Ich gehe dann auch sie zu und spreche sie mit der Frage an: „Kennen Sie das 8. Gebot?“. Meist ernte ich Schulterzucken, weil sie die Reihenfolge nicht drauf haben. Ich kläre sie dann auf: du sollst nicht falsch Zeugnis reden und schließe dann an: „Warum tun Sie bzw. Ihre Oberen es dann trotzdem, indem Sie Wissenschaftler, die sich mit Evolution befassen, verleumden, ihnen die Worte im Munde umdrehen und Zitate von ihnen bewusst verfälschend kürzen?“ Manchmal möchten sie dann das Gespräch nach ein paar Minuten nicht mehr fortsetzen, aber ich habe mich schon öfter mehr als eine halbe Stunde mit einem von ihnen unterhalten und sie dann immer wieder aufgefordert, die Zitate in ihren Schriften einfach mal zu überprüfen. Wenn sie das tun, werden sie hoffentlich vom Glauben abfallen!

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      • Danke Holger Gronwaldt für den Tipp, mich hat der Titel von Christian Kalwas Buch bisher abgehalten es zu lesen, ging mir anfangs bei den Wahnbüchern (Kubitza / Dawking)auch so. Klar, es ist begründet und das Gott ein Arschloch ist, weiß ich seit dem ich „das brandneue Testament“ gesehen habe.
        Diene Erfahrungen mit den Zeugen kann ich Teilen, als ich in unser kleines Dorf gezogen bin, hat es nicht lange gedauert, da standen sie vor der Tür. „Haben sie Vorurteile ?“ fragte der Zeuge. “ Gegen euch schon!“ hab ich geantwortet, unsicher ob es Satire war. Wohl nicht, sie machen seit dem einen Bogen um unser Haus. Schade, aber die suchen sich leichte Opfer.

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  5. Pingback: ethik | Menschen aus der Matrix befreien? | Religion und Gesellschaft

  6. Zu dem Interview mit Manfred Lütz und Katja Kipping: das sind beides Menschen denen ich nur sehr ungerne zustimme – und auch wenn ich das nie für möglich gehalten hätte, ich muss dem Lütz da tatsächlich in einem Punkt rechtgeben.

    …schockierend, ich weiß – ich kann es selbst kaum fassen – ist aber halb so wild, ihr werdet sehen…

    Lütz meint ja, dass es für einen Atheisten irrational sei, gutes zu tun, weil sie dafür keine Belohnung im Jenseits zu erwarten hätten. So weit, so richtig… in gewisser Weise zumindest, wenn man ein Auge zudrückt. Atheismus alleine (also die bloße Ablehnung einer Gottesvorstellung) gibt einem tatsächlich keinen Impuls, irgendetwas zu tun, um anderen zu helfen, sofern man im diesseits keine Belohnung zu erwarten hat. Das stimmt schon, wenn man sich jetzt mal eine fiktive Person vorstellt, deren einziges Persönlichkeitsmerkmal ist, dass sie atheistisch ist: die hat ja tatsächlich keinerlei Impuls, irgendetwas gutes zu tun. Atheismus alleine bringt einen tatsächlich nicht dazu, etwas gutes zu tun. Wenn jemand auch anderweitig kein Interesse daran hat, irgendetwas zu tun, was ihm im Diesseits keinen Nutzen bringt, dann bringt ihn auch der Atheismus nicht dazu. Insoweit ist es für einen Atheisten als solchen vielleicht irrational, uneigennützig zu sein (dahingehend ist Uneigennutz aber natürlich auch für einen Christen als solchen irrational, nur dass nach Lütz‘ Logik es für Christen keinen wahren Uneigennutz gibt, da sie für alles gute, was sie tun, im Jenseits eine Belohnung zu erwarten haben und somit alles Gute stets auch aus Eigennutz tun).

    Der Witz an der Sache ist, dass es erstens niemanden gibt, der rein rational handelt und zweitens niemanden, der nur Atheist ist und auch keinen Christen der alle Entscheidungen nur danach trifft, ob sie für sein Wohlbefinden im Jenseits förderlich ist.
    Meine Persönlichkeit besteht nicht nur aus Atheismus, Atheismus ist bloß eine Klassifikation für ein bestimmtes Merkmal meines Weltbildes. Dass ich persönlich Atheist bin, bedeutet lediglich, dass ich nicht an einen Gott glaube, aber damit ist ja weder meine Persönlichkeit, noch mein Weltbild, noch anderweitige Grundlagen meiner Entscheidungsfindung auch nur annähernd beschrieben. Die Frage stellt sich natürlich auch, was „rational“ in diesem Sinne bedeutet? Welche Handlung ist in welcher Situation „rational“? Das ist schwierig zu definieren und kann sehr schnell sehr verwirrend sein… Ich würde es so definieren, dass eine Handlung einer Person rational ist, wenn sie dazu beiträgt, das Wohlbefinden der Person zu steigern. Mein Wohlbefinden wird aber nicht nur dadurch gesteigert, dass ich vielleicht irgendwann in den Genuss komme, für alle Ewigkeiten die Liebe Gottes spüren zu dürfen (wenn ich so drüber nachdenke, kling das eigentlich gar nicht so, als würde mein Wohlbefinden dadurch überhaupt gesteigert, im Gegenteil), sondern auch durch sehr viel weltlichere Freuden. Das kann ein Stück Schokolade sein, ein Nieser bei juckender Nase oder auch eine Tat, die von außen betrachtet uneigennützig erscheinen mag, solche bereiten vielen Menschen nämlich ein gutes Gefühl. Ich bin z.B. Humanist, das heißt, dass mir das Wohl anderer Menschen und der Menschheit als ganzes soweit am Herzen liegt, dass es mir bis zu einem gewissen Grad auch Freude bereitet, persönliche Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um dieses zu fördern. Und zwar genau soweit, wie dieses gute Gefühl ausreicht, um negative Gefühle durch die persönlichen Einschränkungen auszugleichen. Es ist also eine emotionale Kosten-Nutzen-Rechnung, ohne dass sich Kosten und Nutzen objektiv quantifizieren ließen (an dieser Stelle sei jedem empfohlen sich einmal mit dem „hedonistischen Kalkül“ zu beschäftigen, das geht in eine ähnliche Richtung). Wenn für mein persönliches Empfinden eine Tat unterm Strich positiv ist, ist sie nach obiger Definition rational. Das hat nix mit dem Atheismus zu tun, aber ich bin halt nicht nur ein Atheist, sondern vor allem ein Mensch, für dessen Empfindungen viel mehr Dinge eine Rolle spielen, als nur der nicht vorhandene Gottesglaube. Und das trifft auf alle anderen Ungläubigen und Gläubigen auch zu. Es ist von Lütz bestenfalls ungeschickt, somit auch Christen implizit zu unterstellen, sie wären bei all ihren Entscheidungen lediglich auf die Steigerung ihres Wohlbefindens im Jenseits aus – das mag vielleicht bei Lütz so sein, aber ich bin mir recht sicher, dass auch er doch auch an sein Wohl im Diesseits denkt – jedenfalls hoffe ich es für ihn, da sein Leben sonst bestimmt recht öde wäre.

    Und ein noch viel offensichtlicherer Denkfehler liegt natürlich in dem Schluss, den er daraus zieht: dass Atheismus an sich irrational sei. Die Argumentationskette geht bei ihm also so:
    „Es ist für Atheisten irrational, gutes zu tun“ => „Atheismus ist irrational“
    Laut Wikipedia hat Lütz Medizin, Philosophie und kath.Theologie studiert. Letzteres ist zwar eher Mentalgymnastik als Wissenschaft, aber zumindest in den ersten beiden hätten elementare Dinge wie Aussagenlogik mal vorkommen müssen. Vielleicht hat er im Hörsaal geschlafen, als das dran war, jedenfalls kann ich mir sonst nicht erklären, wie man sonst als studierter Philosoph einen derartigen non sequitur fabrizieren kann, an dem Schluss ist einfach so viel falsch, dass mir da ein wenig die Worte fehlen.

    Naja, ich glaube, wenn ich irgendwann mal nichts mehr an Lütz‘ Geschwurbel auszusetzen hätte, bräuchte ich selbst einen Psychiater.

    Viele Grüße
    Bernhard

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    • Also wenn Manfred Lütz laut https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_L%C3%BCtz 1954 geboren wurde und 25 Jahre später approbiert wurde, dann ist das die ganz normale Zeit füe ein Medizinstudium. Wann hat er also Philosophie studiert? Halt es geht weiter: Drei Jahre später erhielt er sein Diplom in katholischer Theologie. Das stimmt mir dem Einleitungssatz überein, daß er Mediziner und Theologe sei.
      Es gibt ja noch den Satz, daß er Medizin, Philosophie und Theologie in Bonn und Rom studierte. Das heißt, die Philosophie kann dann auch nur ein paar Vorlesungen gewesen sein, oder aber man ist großzügig, daß Teile des Theologiestudiums auch zur Philosophie gezählt werden. Zumindest steht nichts von einem Abschluß in Philosophie.

      Im Medizinstudium kommen elementare Dinge wie Aussagenlogik nicht explizit vor. Zumindest nicht in den 1970er Jahren.
      Nun zur Aussage als Atheist handelt man irrational, wenn man moralisch handelt:
      Wer als Christ moralisch handelt, wird also eher etwas tun, von dem er denkt, daß es Gott gefallen könnte. Man hinterfragt also nicht unbedingt, ob etwas tatsächlich gut ist, sondern ob man annehmen kann, daß etwas in anderen Augen gut aussieht. Man hat immer so ein wenig Schuldgefühl, wenn man nicht den vermeintlichen Erwartungen entsprechend handelt.
      Bei manchen Humanisten habe ich allerdings auch das Gefühl, daß sie, um den Vorwurf des unmoralischen Handelns zu entgehen, versuchen vor anderen Mitmenschen besonders gut zu erscheinen. Man hat also auch ein gewisses Schuldgefühl, weil man versucht, gegen die Reputation der Atheisten anzukämpfen.
      Mir kam es so vor bei der Flüchtlingsdebatte. Obwohl man sich an fünf Fingern abzählen kann, daß open borders nicht funktionieren kann, verweigert man die Diskussion einer Steuerung. Es gab nur ein Hell- oder ein Dunkeldeutschland. Damit man sich selber nicht die Finger schmutzig machte, wurde die Balkanroute durch andere geschlossen, und man konnte rein und gut erscheinen. So trugen die Teddybärwerfer vom Bahnhof indirekt zum Aufstieg der AfD bei, und waren vielleicht das Zünglein an der Waage beim Brexit.
      Als Nihilist weiß man, daß es für dieses ethische Dilemma keine einfache Lösung gibt. Man ist between a rock and a hard place, ein catch-22, muß wählen zwischen Skylla und Charybdis, oder Pest und Cholera. Man muß manchmal den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
      Jede Lösung ist nur ein Abwägen, es gibt kein richtig und falsch, sondern man muß eine Balance der goldenen Mitte finden, die immer wieder neu verhandelt werden muß.
      Ein weiteres Beispiel ist der Klimawandel. Die wenigsten leugnen, daß es einen gibt. Eher wird darüber diskutiert, wie hoch der anthropogene Anteil ist.
      Viele geforderte Maßnahmen werden mit der Wissenschaft begründet. Aber die Maßnahmen sind keine Wissenschaftsentscheidungen, sondern politische Entscheidungen. Denn auch hier muß wieder abgewogen werden.
      Abschaltung der Kohlekraftwerke wäre gut fürs Klima, aber was ist mit der Atomkraft? In https://www.spiegel.de/politik/deutschland/greta-thunberg-und-die-medien-das-erste-buch-greta-a-1258986.html beschreibt Jan Fleischhauer das Erste Buch Greta der Klimareligion.
      Der gleiche Autor beschreibt in seinem letzten Podcast die Zweiteilung zwischen dem Team „Disziplin“ oder dem Team „Risiko“ bei der Covid-19-Pandemie.
      Man kann den Christen vorwerfen, sie machen es sich zu einfach, und orientieren an den anderen Mitgliedern ihrer Gemeinde. Aber es gibt auch Humanisten, die die Arbeit ablehnen, eine eigene Entscheidung zu treffen, die Ambiguität nicht zulassen wollen, und nicht akzeptieren wollen, daß es kein gut und schlecht gibt, sondern nur mehr oder wenige Vor- und Nachteile für verschiedene Interessensgruppen.

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      • Das sehe ich auch so. Das Gut-Böse-Denken ist auch bei vielen Ungläubigen verbreitet und vergiftet wirklich den Diskurs. Ambiguität zuzulassen, zu differenzieren – das scheinen viele nicht zu können und das ist angesichts vieler Probleme, die die Menschheit hat nicht wirklich hilfreich.

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